10.01.2023

„Wir würden es sofort noch einmal machen!“

Ansprechpartnerin

Gabriele Blömker
02501 801-1670
gabriele.bloemker@lv.de

Die Stiftung Landwirtschaftsverlag hat 2019 ein neues Stipendiaten-Programm für Masterstudierende aus dem Bereich der Agrarwissenschaften aufgelegt. Die ersten beiden Stipendiaten, Marie Hoffmann und Justin Brinkmann, kommen von der Fachhochschule Südwestfalen, Fachbereich Agrarwirtschaft in Soest. Im Interview mit dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung, Hermann Bimberg, berichten sie über ihre Erfahrungen.

Bimberg: Wir bewerten Sie die Gesamtkonzeption des Stipendiums der Stiftung Landwirtschaftsverlag?

Brinkmann: Das Konzept ist in sich schlüssig und bietet inhaltlich viele Vernetzungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten innerhalb der Unternehmensgruppe Landwirtschaftsverlag Münster.

Hoffmann: Mir hat das umfassende Angebot sehr gefallen, das auf die Präferenzen der jeweiligen Stipendiaten abgestimmt wird. Gerade im Bereich der persönlichen Entwicklung ist insbesondere die Möglichkeit zur Teilnahme an der LV PrepSchool (Anm. der Redaktion: mehrteilige Weiterbildung für künftige Führungskräfte) hervorzuheben.

Bimberg: Wie beurteilen Sie die Qualität und Quantität der Vernetzung der Stipendiaten mit den verschiedenen Unternehmen des Landwirtschaftsverlags über Praktika und über die Teilnahme an Veranstaltungen der Unternehmensgruppe Landwirtschaftsverlag?

Brinkmann: Der Vorstand der Stiftung unterstützt bei der Wahl des richtigen Praktikums, berücksichtigt die Wünsche der Stipendiaten und hilft bei der Bewerbung. Was man dann daraus macht, liegt an einem selbst. Gleiches gilt für die Teilnahme an den Veranstaltungen. Das Angebot ist groß.

Hoffmann: Die Betreuung ist hervorragend. Ich absolvierte ein Praktikum bei der top agrar online und mein Unternehmenspraktikum im Rahmen des Masterprogrammes bei der AGRAVIS Raiffeisen AG, die ebenfalls Förderer des Stipendienprogramms ist.

Bimberg: Welche Praktika haben Sie im Rahmen des Stipendiums gemacht?

Hoffmann: Wie gesagt, ich war bei top agrar online und dort v.a. im Social Media-Bereich eingesetzt, habe aber auch Onlinebeiträge zu Ackerbauthemen und Printbeiträge für das Ressort Schweinehaltung erstellt. Es folgte ein Unternehmenspraktikum bei der AGRAVIS Raiffeisen AG auf dem Versuchsgut St. Mauritz, Münster und ein Praktikum im Deutschen Bundestag bei MdB Dr. Gero Hocker (FDP).

Brinkmann: Ich war für acht Wochen als Praktikant in der Redaktion f3 – farm. food. future tätig und habe anschließend als Werkstudent weitergemacht. Darüber hinaus konnte ich ein Praktikum im Umwelt- und Landwirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf ableisten (8 Wochen).

Bimberg: An welchen Veranstaltungen haben Sie beispielsweise teilgenommen?

Hoffmann und Brinkmann: Wir konnten an allen vier Modulen der LV PrepSchool für künftige Führungskräfte teilnehmen. Hier geht es vor allem um die Persönlichkeitsentwicklung, Konfliktmanagement oder Führungsqualifikation.

Darüber hinaus waren wir bei dem top agrar-Format „Landwirtschaft im Dialog“ in Berlin dabei. Hier werden die Grundsatzfragen der Landwirtschaft und die zukünftigen Rahmenbedingungen mit Ministern, Staatssekretären, Abgeordneten, Verbandsvertretern, Verantwortlichen aus der Agrarwirtschaft und Landwirten diskutiert.

Und wir konnten an verschiedenen Fachseminaren von Wochenblatt, top agrar oder profi teilnehmen (seminare.lv.de).

Bimberg: In welcher Form konnten Sie im Rahmen des Stipendiums persönlich weiterqualifizieren?

Hoffmann: Da ist zuallererst das Modul Persönlichkeitsentwicklung von Dr. Christian Sauer im Rahmen der LV PrepSchool zu nennen. Die erlernten Grundlagen konnten wir dann durch praktische Anwendung unter Anleitung der Betreuer während der Praktika vertiefen.

Brinkmann: Das hat unsere Selbstsicherheit und unser Selbstbewusstsein deutlich gestärkt.

Bimberg: Inwieweit hat das Stipendium Sie für die weitere berufliche Laufbahn vorangebracht bzw. besser vorbereitet?

Hoffmann: Es hat mich in meiner Persönlichkeitsentwicklung maßgeblich geprägt, sodass ich mich für die Selbstständigkeit als Agrarinfluencerin entschieden habe und diese während des Stipendiums aufgebaut habe.

Brinkmann: Die verschiedenen Praktika haben mir gezeigt, in welchen Bereichen ich später arbeiten möchte und in welchen eher nicht. Und über die vielen Fallbeispiele und Rollenspiele in der PrepSchool wurden wir darauf vorbereitet, wie man sich in gewissen Situationen, die im Arbeitsleben auftreten können (z.B. Konflikte), am besten verhält.

Bimberg: Haben Sie durch das Stipendium neue Impulse für Ihr Berufsleben bekommen und wie haben sich ggf. Ziele und Ausrichtung durch das Stipendium verändert?

Hoffmann: Vor dem Stipendium wollte ich im vor- oder nachgelagerten Bereich der Agrarwirtschaft tätig werden. Die während des Stipendiums gewonnenen Kontakte hätten dies auch ermöglicht. Ich habe mich dann aber für die Selbstständigkeit entschieden, da mir die rasante Entwicklung meines Accounts zum größten Agrar-Instagram-Account Europas und viele damit einhergehende 3 Kooperationen mit diversen Agrarunternehmen gezeigt haben, dass dieser Weg Potenzial hat und genau das ist, was ich machen möchte

Brinkmann: Das Stipendium hat meine betriebswirtschaftlichen Interessen noch weiter geweckt und vertieft. Bei Matthias Weddeling, dem Geschäftsführer von LV digital, einer Tochter des Landwirtschaftsverlags, habe ich viele methodische Grundlagen für Projekt- und Problemmanagement erlernt. Die ursprüngliche angestrebte Promotion ist für mich kein Thema mehr. Wenn ich mich noch weiter qualifiziere, dann mache ich das eher über einen zweiten berufsbegleitenden Master (MBA), um meine wirtschaftliche Kenntnisse weiter zu vertiefen.

Bimberg: Wie bewerten Sie die Dotierung des Stipendiums (250 €/Monat für 24 Monate)?

Brinkmann: Die monetäre Unterstützung ist zweitrangig. Die Inhalte machen das Stipendium so wertvoll.

Hoffmann: Deshalb finde ich die Dotierung auch absolut angemessen. Das Stipendium hat uns gut dabei unterstützt, finanzielle Engpässe während des Studiums abzufedern.

Bimberg: Welche Vorschläge haben Sie für die Weiterentwicklung des Stipendiums? Was können wir in Zukunft besser machen?

Hoffmann: Die Unternehmensgruppe Landwirtschaftsverlag ist sehr breit aufgestellt. Die Konzernmutter deckt mit ihren Töchtern und Beteiligungen die gesamte Wertschöpfungskette Lebensmittel ab, von der Produktion über die Verarbeitung und den Handel bis zum Konsum incl. Landleben. Das ist anfangs schwer zu überblicken. Wenn uns zu Beginn die unterschiedlichen Bereiche der Verlagsgruppe intensiver vorgestellt worden wären, hätten wir uns schneller und leichter zurechtgefunden. Für Außenstehende ist es schwer zu übersehen, aus welchen Bereichen sich die Unternehmensgruppe zusammensetzt und wie die unterschiedlichen Bereiche des Unternehmens zusammenarbeiten.

Brinkmann: Aber das ist klagen auf hohem Niveau. Inhaltlich wurden die Erwartungen ansonsten deutlich übertroffen.

Bimberg: Würden Sie sich noch einmal bewerben?

Brinkmann und Hoffmann: Auf jeden Fall, wir würden nicht eine Sekunde zögern.

Hinweis:
Justin Brinkmann arbeitet heute als Trainee der Geschäftsleitung im Landwirtschaftsverlag Münster. Marie Hoffmann ist Agrar-Influencerin und hat inzwischen 329.000 Follower auf Instagram.